Das Wort Trauma bedeutet so viel wie Wunde.
Als traumatische Erlebnisse gelten überwältigende Erfahrungen, die mit Gefühlen absoluter Hilflosigkeit und Ohnmacht einhergehen.
Früher verbanden wir mit dem Wort Trauma ein klassisches Schocktrauma. Heute gehen immer mehr Traumaexperten davon aus, dass wir nahezu alle unter den Folgen eines oder gar eines komplexen frühkindlichen Bindungs- und Entwicklungstraumas leiden. Hinzu kommt die Möglichkeit generationsübergreifender Traumata.
Häufige Folgen traumatischer Erfahrungen:
Die möglichen Folgen eines Traumas unterscheiden sich je nach Art, Dauer, Häufigkeit, Intensität und Zeitpunkt. Da Erwachsene eher über Möglichkeiten der Selbstregulation, Verarbeitung und Integration als Kinder verfügen, gilt: Je jünger und länger, umso gravierender - unter Umständen mit entsprechenden Auswirkungen auf das gesamte Leben. Und jedes erneute Triggern (ob körperlich oder psychisch) kann wiederholt überfordern und retraumatisieren.
Wer einer großen Gefahr nur knapp entkommen ist, spürt selbst nach Rettung noch einen Erregungszustand am ganzen Körper. Mit Zittern verschafft sich der Körper Erleichterung. Fehlt das, bleibt ein Trauma im Körper gespeichert (vgl. Neurogenes Zittern). Mögliche Veränderungen im Gehirn bewirken z.B. dass das autonome Nervensystem, zuständig für die vitalen Überlebensfunktionen, in ständiger Alarmbereitschaft bleibt. Bei Kindern kann es die Hirnentwicklung beeinträchtigen und zu lebenslanger Dysfunktion des Stress-Verarbeitungssystems führen - mit erhöhter Vulnerabilität für körperliche und psychosoziale Belastungssituationen sowie sozialen, emotionalen und kognitiven Beeinträchtigungen.
- sich 'lost', leicht gestresst und überfordert fühlen sowie Situationen vermeiden - traumatisierte Menschen gelangen eher an ihre Grenzen und vermissen Orientierung und Sicherheit,
- unter starker Unruhe,Lernschwierigkeiten und/oder Konzentrationsstörungen leiden,
- depressive Phasen, Depressionen, Burn-out oder unter Angststörungen und Panikattacken,
- gesundheitsschädliche Stressbewältigungsstrategien (Alkohol, Rauchen, Essstörungen etc. - hohes Sucht-Potential),
- Probleme, Grenzen zu setzen, NEIN zu sagen,
- heftig auf bestimmte Trigger reagieren und mangelnde Impulskontrolle wie laut werden oder wegrennen
- vermeintlich immer wieder an den 'falschen' Partner geraten
- oft früh Krankheiten - anhaltender Stress bewirkt eine permanent erhöhte Ausschüttung des Stresshormons Kortisol mit entsprechenden Folgen
- Verhaltensstörungen wie Aggressionen gegen Menschen und Tiere, extreme Ängstlichkeit, unkontrollierte Wutausbrüche, oppositionelles Verhalten und Verweigerungshaltungen, Schreien, obszönes Verhalten, absichtliches Zerstören von Gegenständen /Vandalismus, Lügen, Stehlen, Zufügen von Körperverletzungen, auch selbstschädigendes Verhalten, wie Haare ausreißen oder Nägelkauen Abspaltung (Dissoziation; Trennung von Wahrnehmungs- und Gedächtnisinhalten; verschiedener Persönlichkeitsanteile)
- Unmittelbar: Schwere Verwirrtheit, Flash-backs, Angst, „verrückt zu werden"
Es gibt so viel mehr dazu zu sagen. Wenn du das Gefühl hast, eventuell betroffen zu sein, empfehle ich dir, beschäftige dich mit dem Thema. Du findest bei Wikipedia oder auch bei den international führenden Traumaexperten wie Dr. Gabor Maté, Peter A. Levine, Dr. Laurence Heller, etc. eine Menge an Informationen.
Traumasensibler und -integrativer Yoga
Bereits lange bevor ich mich intensiv mit dem Thema Trauma beschäftigt habe, waren mein Personal Yoga, Coaching & Healing genauso wie meine Kassenzertifizierten Kurse äußerst achtsam und somit traumasensibel. Wer 'Ahimsa', die 1. Empfehlung des Yoga-Gelehrten Patanjali (+/- 200), wirkich verstanden und verinnerlicht hat, praktiziert Yoga immer traumasensibel und unterrichtet auch entsprechend. Ahimsa bedeutet wörtlich Nicht-Gewalt. Für mich gehört dazu bereits jede Form der Manipulation - mit Worten, Formulierungen, genauso wie mit Gedanken und Taten. Achtsamkeit für die eigenen Grenzen, niemals über den Wohlschmerz hinausgehen. Dinge, die nicht nur ehrgeizigen, sondern insbesondere Menschen mit Mißrauchserfahrung schwer fallen. Yoga auf dieser Basis ist für die Menschen da, nicht umgekehrt. Es geht immer um dich. Eine Haltung entfaltet ihre Wirkung immer, auch ohne sie exakt wie im Lehrbuch auszuführen. Du gehst immer so hinein, wie es für dich stimmig ist.
Bei Fragen oder Wünschen melde dich gerne. Ich freue mich auf dich.